Wenn Du Dich um die Bestattung eines geliebten Menschen kümmerst oder Deine eigene Beerdigung planst, gibt es vieles zu berücksichtigen. Hier kommt ein Überblick zu den Personen und Organisationen die an einer Beerdigung beteiligt sind. Sie sind von den Hinterbliebenen (oder einer damit explizit beauftragten Person) entsprechend zu informieren. Grundsätzlich kannst Du Dir merken, dass zu den Zielpersonen Deiner Beerdigung sowohl das persönliches Umfeld zählt, als auch der Personenkreis/ die Organisationen und Firmen, die in die Beerdigung rein beruflich involviert sind:
Dein Persönliches Umfeld
- Du selbst (Dein Leichnam oder – falls dieser nicht bestattet werden kann – etwas dass stellvertretend diesen „Platz“ bei der Bestattung und anschließenden Trauer einnehmen kann.)
- Deine eventuellen Pflegekräfte
- Deine Hausärztin/ Dein Hausarzt und Deine sonstigen Ärzt*innen
- Deine Seelsorgerin/ Dein Seelsorger
- Deine eventuellen (ex) Lebens-Partner*in(nen)
- Deine eventuellen Kinder
- Deine eventuell sonstigen Angehörigen
- Dein aktueller und vielleicht Dein ehemaliger Freundeskreis
- Deine Social Media-Kontakte
- Deine (ex)Nachbarschaft
- Deine (ex-)Arbeitskollegen
- Deine (ex-)Vorgesetzten
- Deine (ex-)Geschäftskontakte (denke auch an Dienstleister*innen, Geschäfte und Organisationen, mit denen Du Termine vereinbart hast, wie Friseur, Fußpflege, Vereine, Selbsthilfegruppen, …)
- Und – last but not least – Deine Feinde (Nutze die Gelegenheit, tue Gutes und schenke ihnen einen Moment des Lächelns!)
Es geht also bereits in Deinem persönlichen Umfeld
um verschiedene Personengruppen!
Zum einen bist Du die Person, um die sich alles dreht. Logisch, schließlich bist Du diejenige/ derjenige, die/ der verabschiedet wird.
Dann geht es um die Menschen, die sich „von Berufs wegen“ um Dein Wohlergehen gekümmert haben. Sie haben einen engen Kontakt zu Dir und werden eventuell um Auskunft gebeten, wenn es um Deine vorab geäußerten Wünsche zu Deiner Bestattung geht.
Dein zwischenmenschliches Umfeld spielt in der Regel eine besonders große Rolle. Es besteht aus den Menschen, mit denen Du von Geburt an eine Beziehung hast oder mit denen aufgrund Deiner expliziten Wahl eine enge Beziehung besteht, also aus Deiner Familie und Deinem Freundeskreis. Sehr oft sprechen wir leider gerade mit ihnen nicht über unseren Tod und unsere Wünsche bezüglich unserer Beerdigung. Das hinterlässt viele Fragezeichen, führt zu Rätsel raten und zu Schuldgefühlen und Streitereien. Ganz abgesehen davon, dass es dadurch unwahrscheinlicher ist, dass Deinen Wünschen entsprochen wird.
Dann hattest Du noch Kontakte in den sozialen Netzwerken. Die meisten von ihnen waren vermutlich eher oberflächlicher Natur. Bei manchen gingen die Gespräche und die Verbundenheit vielleicht ja auch etwas tiefer. Eventuell hast Du mit einigen von ihnen sogar über Deine Bestattungswünsche gesprochen. Doch mach Dir nichts vor: Selbst wenn sie diese wiedergeben würden, man würde sie nicht besonders ernst nehmen. Schließlich waren sie ja „nur“ Social Media-Kontakte.
Natürlich hattest Du auch relativ enge Beziehungen zu Menschen, die Du Dir nur bedingt aussuchen konntest, wie Deine Nachbarschaft und Dein berufliches Umfeld.
Und dann gibt es – aller Wahrscheinlichkeit nach – noch diejenigen Menschen, die Dich nicht ausstehen konnten, die Dich eventuell sogar als Feind*in betrachtet haben und sich freuen werden, dass Du das Zeitliche gesegnet hast.
Soviel zu Deinen persönlichen Umfeld. Nun zu all denen, die rein beruflich mit der Bestattung zu tun haben. Sie sind also auch dann an einer Beerdigung beteiligt, wenn sie mit der/ dem Verstorbenen zu Lebzeiten nichts zu tun hatten.
Der Personenkreis/ die Organisationen und Firmen, die zusätzlich in Deine Beerdigung involviert sind
- die Ärztin/ der Arzt, von dem Dein Tod offiziell festgestellt wird (Totenschein und evtl. Veranlassung kriminaltechnischer Untersuchungen und evtl. medizinische Betreuung von Hinterbliebenden)
- die Kirche
- Kirchenbüro (Das Sekretariat nimmt erste Daten auf, informiert die Pastorin/ den Pastor und koordiniert in Absprache mit ihr/ ihm den gemeindeinternen Ablauf)
- Pastor*in (Aussegnung, Trost für Hinterbliebende, verfassen der Trauerrede, halten des Beerdigungsgottesdienstes, eventuell weiterführende Trauerbegleitung)
- Küster*in
- Organist*in
- Friedhofswärter*in
- Sargträger*innen
- Gemeindebriefredaktion
- das Bestattungsunternehmen (Beratung von Hinterbliebenden, Vorbereitung der/ des Toten auf die Bestattung durch waschen, frisieren, einkleiden, eventuelle Konservierung. Dann Koordinierung der eigentlichen Beerdigung [Sarg, Aufbahrung, Abholung der/ des Toten und Verbringung zur Kapelle, Übernahme von Behördengängen, Bereitstellung Vermittlung von Fotograf*in, Sänger*in und eventuellem Wunsch-Equipment für die Kapelle, Blumenschmuck, Empfang und Einweisung von Trauergästen, Ausrichtung eines Leichenschmauses, erstellen eines Entwurfes für Todesanzeige und Danksagung, Bereitstellung von Karten für die Mitteilung des Todesfalls und von Danksagungskarten für Beileidsbekundigungen, …)
- Floristen vor Ort (Blumenschmuck für die Kapelle, Kränze, Blumengebinde, Trauerflor, … Schalenbepflanzung für die Übergangszeit, bis das Grab bepflanzt werden kann. Später für die eigentliche Grabbepflanzung, sowie eventuell für die Grabpflege.)
- die Zeitung(en) im aktuellen Wohnort und eventuell in früheren Wohnorten (Traueranzeige, Danksagung, Jahrestags-Anzeigen)
- Gaststätte (Für den Fall, dass ein Leichenschmaus stattfinden soll und dieser nicht vom Bestattungsunternehmen, sondern in Eigenregie organisiert wird.)
- Wachdienst (Für die Zeit der Bestattung und des Leichenschmauses, damit in dieser Zeit nicht im Trauerhaus / bei den Hinterbliebenden eingebrochen wird.)
Das waren die Personen und Gruppen, die direkt an einer Beerdigung beteiligt sind. Damit ist die Liste derjenigen, die über Deinen Tod informiert werden müssen aber noch nicht ganz abgeschlossen. Für Deine Hinterbliebenen und/ oder die von Dir damit beauftragte Person, stehen noch einige Gespräche und Schreiben an. Mit der/ dem Steinmetzer*in wird die Beschriftung des Grabsteins besprochen. Mit der Friedhofsgärtnerei wird festgelegt, wann Kränze und Co. vom Grab abgeräumt werden sollen, wann die ersten bepflanzen Schalen hingestellt werden und wann die „richtige“ Grabbepflanzung erfolgen soll. Die staatliche Rentenversicherung muss angeschrieben werden. Versicherungen müssen zeitnah informiert werden (insbesondere Sterbegeldversicherungen und Lebensversicherungen). Deine Zeitungs-Abonnements sind zu kündigen. Alle, die Dir zu Lebzeiten Post zugeschickt haben, müssen informiert werden (Stichwort: Versandhandel). Deine Verträge für Telefon, Internet und Fernsehen müssen gekündigt werden. Die Wohnung muss aufgelöst und gekündigt werden (in dieser Reihenfolge!). Strom, Wasser und Gas müssen abgelesen und gekündigt werden. Die Mitgliedschaften in Vereinen und Verbänden müssen gekündigt werden. Deine Bankkonten müssen gekündigt werden. Das materielle, immaterielle und das moralische Erbe muss unter die Leute gebracht werden.
Was hilft Dir besonders weiter? Hinterlasse mir bitte einen Kommentar. Ich freue mich auf Deine Gedanken!
– Carmen Splitt, Social Media-Coach, Bloggerin, Kreuzspinnerin
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